Titel: Andere Welt
Regie: Christa Pfafferott
av medien penrose, SWR
79min, 2013
Sreenings / Auszeichnungen
Marlies-Hesse-Preis des Journalistinnenbundes
Duisburger Filmwoche 2013
Dokumentarfilmfest Kassel
Dokumentarfilmwoche Hamburg 2014
Dokumentarfilmfestival Karlsruhe (Eröffnungsfilm)
Göttingen International Ethnographic Filmfestival
Präsentation des Journalistinnenbundes, Kino Movimiento, Berlin
Dokumentarfilmwoche in Kreuzberg, fsk Kino/ Sputnik Kino, Berlin
Biberacher Filmfestspiele (Wettbewerb)
Ethnographische Filmtage, Uni Bremen
Veranstaltungsreihe „Licht und Dunkel“, Abaton Kino, Hamburg
Ethnographisches Filmfestival Trier 2015
Nonfiktionale 2015
Kommunales Kino Freiburg
psy-ciné-Filmfestival, Innsbruck
Symposium „Women under surveillance“, Köln
B-Movie Hamburg, Februar 2018
Der Dokumentarfilm Andere Welt zeigt einen Ort, der uns sonst verschlossen bleibt: Durch Stacheldrahtzaun, Sicherheitskontrollen, Gitter und Türen. Ein Ort, wo Menschen leben, die als »für die Allgemeinheit gefährlich« gelten.
Die PatientInnen in einer Klinik für Forensische Psychiatrie haben meist unter dem Einfluss einer psychischen Erkrankung eine Straftat begangen und sind deswegen nicht im Gefängnis, sondern nach § 63 Strafgesetzbuch im Maßregelvollzug untergebracht – zur »Besserung und Sicherung«. Hier bleiben sie auf unbestimmte Zeit, so lange, bis sie nicht mehr als gefährlich gelten.
Der Film konzentriert sich auf das Verhältnis der Pflegerinnen und Patientinnen auf der Frauenstation der Klinik. Dabei verdichtet sich der Film auf ein Thema, das an diesem Ort viel Bedeutung hat – Macht: Auf den ersten Blick liegt die ganze Macht bei den Pflegerinnen, aber auch ihr Handlungsspielraum ist eingeschränkt: Sie müssen sich nach einem umfangreichen Regelwerk und hohen Sicherheitsvorkehrungen richten. Dabei stehen beide Gruppen, wie auch das Kamerateam selbst, stets unter dem Auge eines höheren Betrachters, wie der Film anhand von Videoüberwachungsaufnahmen zeigt.
„Sensibel und offen gegenüber beiden Seiten, voller Achtung und Respekt (…) wagt sich die Regisseurin nahe an die Frauen auf beiden Seiten heran, ohne deren Integrität zu verletzen. (…)
Mit langem Atem reihen sich die Einstellungen aneinander wie hyperrealistische Stillleben. Man bleibt noch lange stumm.“
(Jury des Journalistinnenbundes)
„Selten wird im Kino so eindrücklich gezeigt, was es bedeutet, gefangen zu sein.“ taz