Titel: Tatort „Das Leben nach dem Tod“
Spielfilm
Regie: Florian Baxmeyer
Produktion: EIKON Media GmbH
Produzent: Ernst Ludwig Ganzert
Redaktion: Josephine Schröder-Zebralla
90 min
2019
FAZ:
Das kluge Buch von Sarah Schnier, die überlegte Regie von Florian Baxmeyer und insbesondere die herausragende Bildgestaltung von Eva Katharina Bühler machen „Das Leben nach dem Tod“ zu einem nicht alltäglichen Beitrag zum dreißigsten Jahrestag des Mauerfall. So weit, so schlimm. Und es bleibt einem wirklich nichts erspart. Besonders die Anfangsszenen sind so drastisch, wirken so realistisch, dass man am liebsten wegschauen möchte. Dennoch ist die sich dann langsam – auch dank einer tollen Bildersprache – entwickelnde Sogwirkung dieses Depri-Krimi erstaunlich stark. Ja, man fängt tatsächlich an, sich für die Schicksale dieser Menschen zu interessieren, verfolgt vor allem zunehmend gebannt, welche Verbindungen und Zusammenhänge sich plötzlich herstellen. Und spannend ist die Geschichte auch. Genau wie die enge, fast schon intime Beziehung, die sich zwischen den beiden Ermittlern plötzlich entwickelt. Klar ist auf jeden Fall, dass die Geschichte einige Wucht mitbringt, historische Wucht, dazu die Wucht des Verlustes im Großen und des Verlierens im Detail, die Wucht der Schuld, bei der es um Schuld auf Leben und Tod geht.
So muss ein „Tatort“ sein: intelligent, spannend, psychologisch tief – und auch gesellschaftlich auf vielen Ebenen realistisch und relevant. “Drama-Szenarien dominieren über Krimi-Strukturen. Auch filmästhetisch ist das Ganze vorzüglich: Baxmeyer und Kamerafrau Bühler erschaffen eine Ikonografie der Einsamkeit und einen düsteren, stilsicheren Bilderfluss. Großartig auch die Schauspielerleistungen. Zum Niederknien: Becker & Waschke.” Dieser Artikel stammt von http://www.tittelbach.tv/programm/reihe/artikel-5389.html
INHALT:
Als Kriminalhauptkommissar Robert Karow nach Hause kommt, steht vor seinem Haus ein Leichenwagen. Karows Nachbar ist tot. Der Kommissar hat wochenlang neben einer Leiche gelebt und nichts bemerkt. Karow ist erschüttert, während es die Vermieterin Petra Olschewski auffällig eilig hat, den Ort reinigen zu lassen. Obwohl er nie Kontakt zu dem Mann hatte, betritt Karow spontan die Nachbarwohnung und erklärt sie zum Tatort. Als die Gerichtsmedizinerin Jamila Marques einen Genickschuss an der bereits mumifizierten Leiche entdeckt, denkt Nina Rubin doch über Karows These „Entmietung per Mord“ nach, und nimmt die Vermieterin ins Visier. Karow hingegen verfolgt eine Spur zu Clans, die in Berlin Jugendliche wie Ana und Magda zu Einbrüchen bei alten Leuten schicken. Karow kommt in Kontakt zu Gerd Böhnke, der Richter a. D. war Opfer so eines Einbruchs. Hat Karows toter Nachbar ein ähnliches Schicksal erlitten? Je mehr die Kommissare über Gerd Böhnke erfahren, desto mehr sehen sie den Träger des Ordens „Verdienter Jurist der DDR“ in neuem Licht. Mehr Infos unter: https://www.daserste.de/unterhaltung/krimi/tatort/sendung/das-leben-nach-dem-tod-100.html